... okay, so früh war es dann doch nicht 😉 ... der Skipper saß noch am Logbuch und das kleine Frühstück mutierte doch zu etwas Größeren. Aber noch nicht mal 10 da geht es los ... erst unter Motor bis hinter die Insel Veruda, dann die Segelhoch, Groß mit 1. Reff. Bis zum Kap Kamenjak nimmt der Wind zu bis auf knapp 20 Knoten, gut zu fahren – auf dem Kvarner dann wird es immer ruhiger, wir reffen natürlich aus, bis wir schließlich, nach gut 4 1/2 Stunden den Motor wieder anwerfen.
Die
Insel Unije liegt uns direkt vor der Nase, wir motoren ums Südenende herum bis in die „1.“ Bucht Maracol, die gut geschützt und mit Bojen ausgestattet sein soll – angeblich gibt eine kleine
Boraeinlage in der Nacht. Okay, vorgegriffen – eine Boraeinlage gibt es nicht die Nacht, dafür eine Anlegeeinlage – feinstes Hafenkino, mit uns als Hauptakteure. Problem – eine für uns neue
Bojentechnik. Jetzt, wo wir es kapiert haben, kann ich das dem geneigten Leser ja kurz mal umreissen
😬.
Wir
sehen eine Vielzahl kleiner oranger Bojen in der Bucht, kleiner als sonst, die hochziehbar sind. An der Boje hängt eine, bei der Erstsichtung erst einmal unverständliche Anzahl Leinen. Die Lösung
im Nachhinein: 2 dicke Festmacher für den Bug sowie eine Trippleine zum Hochziehen der hinteren beiden Festmacher. Jedes Boot ist mit 4 Festmachern an 4 Blöcken festgemacht, die es sich auf jeder
Seite mit einem anderen Boot teilt. Eigentlich nicht so schlecht der Gedanke, allein die Durchführung, bei böigem Seitenwind (wohlgemerkt, gegen den Wind an die Boje heranzufahren funktioniert
hier nicht wegen der bereits liegenden Boote in die man beim Schwojen mit dem Heck krachen würde) die Boje zu fangen, hochzuziehen und in fliegender Eile die Tripp-oder quasi Muringleine nach
hinten zu ziehen und den 1. hinteren Festmacher vor dem Vertreiben auf die Klampe zu bekommen – bei Wind eigentlich nicht möglich.
So
ist es dann auch. Da ein direktes Anfahren vorwärts durch den zu geringen Raum hinter den anderen Schiffen von vornherein verworfen wird versuchen wir gefühlte 15 Mal die vordere Boje bei
Rückwärtsfahrt zu fangen – ein echt gemeines Manöver bei dem Wind. Zudem das Boot sich bei Rückwärtsfahrt sehr zickig verhält und mit extremem Radeffekt aufwartet. Ohne Bugstrahlruder hätten wir
keine Chance. Unsere Nachbarn bekommen bei Anfrage seltsamerweise die Zähne nicht auseinander und beschränken sich aufs Grinsen. Irgendwann haben wir es aber geschafft, der Track hat ein schickes
Wollknäul gemalt und ein kühles Anlegergetränk entschädigt uns etwas für den Stress. Wie sagte unser alter Skipper doch gleich? Sonnenbrille auf und lächeln
😎!
Das
Wasser ist hier großartig, ebenso wie die Unterwasserfauna und unser heutiges Essen – Langustinen, Spargel-Spinatrisotto und Salat ... und es wird ein noch sehr schöner Abend
🌅.
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